Changer en langue française Sprache auf Deutsch umstellen
Menu

Leben bis zuletzt von Prof. Dr. Med. Sven Gottschling


In Leben bis zuletzt - Was wir für ein gutes Sterben tun können schreibt Palliativmediziner Sven Gottschling (mit Lars Amend) einfach und prägnant über das Lebensende.

„Ich behandle keine Sterbenden, sondern Lebende, die bald sterben werden“ schreibt Sven Gottschling in Leben bis zuletzt.

In absolut verständlicher Art und Weise beschreibt der Chefarzt am Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie des Uniklinikums des Saarlandes Situationen, die er selbst in der Ausübung seines Berufes erlebt hat. Er ermöglicht dem Leser, sich leicht in die einzelnen Personen einzufühlen und ihre Gefühle und Schwierigkeiten verstehen zu lernen - egal ob es sich dabei um die Patienten selbst, ihre Angehörigen oder ihre Ärzte und Pfleger handelt.

Gottschling räumt auf mit Mythen über leidvolles Sterben, ärztliche Prognosen, Essen und Trinken als Lebenserhaltung, „gefährliche“ Schmerzmittel und die Entscheidung zwischen Lebenszeit und Lebensqualität. Auch der Glaube, dass man einem Menschen die Hoffnung nicht nehmen darf, wird hinterfragt.

Daneben beschreibt der Palliativ- und Schmerzmediziner die häufigsten Krankheitsbeschwerden sowie mögliche Linderungsmaßnahmen und leistet damit sicherlich einen Beitrag zur Angsverminderung bei so manchem Leser, denn Gottschling macht klar: Leiden kann gelindert werden. Dem Tod und allem damit Verbundenen kann also möglicherweise ein Teil seines Schreckens genommen werden.

Ein weiteres Kapitel ist der Kommunikation gewidmet. Der Autor gibt hilfreiche Einblicke, wie wir mit schwierigen Themen besser umgehen können. Dabei spielt "Wahrhaftigkeit" eine zentrale Rolle - illustriert wird dies immer wieder durch die im Buch beschriebenen Fallbeispiele. Auch Humor ist für Gottschling wichtig: er gehört zum Lebensende genau wie zum Rest des Lebens.

Ferner klärt Leben bis zuletzt Begriffe und Konzepte wie Sterbeverhinderung, Lebensverlängerung und Sterbehilfe. Auf beeindruckende Weise abgerundet wird das Buch mit den Lebensgeschichten zweier gleichaltriger Frauen. 

"Aus diesem Buch habe ich gelernt, dass „los-lassen“ schmerzhaft klingen - und sein - kann und dass "zu-lassen" oft viel einfacher zu leben ist", sagt die Verwantwortliche unserer Weiterbildungsabteilung, Marie-France Liefgen, zu Gottschlings Buch.

Ein wunderbarer Meilenstein in der (Fach)literatur über Palliativmedizin!

Interview mit Sven Gottschling in der Zeit-Beilage Chrismon (03-2017)