Feedback von der Fachtagung Palliative Geriatrie, Oktober 2018

Auf der Fachtagung Palliative Geriatrie am 12. Oktober 2018 in Berlin wurde das Grundsatzpapier „Palliative Geriatrie“ offiziell vorgestellt:
https://www.fgpg.eu/wp-content/uploads/2018/09/FGPG_Grundsatzpapier_Palliative-Geriatrie.pdf
Die Konferenzen und Workshops waren sehr interessant. Einige Dokumente finden Sie in Kürze unter:
https://www.palliative-geriatrie.de/nc/nachrichten-single-ticker/archive/2018/october/article/13-fachtagung-palliative-geriatrie-am-12102018.html?tx_ttnews%5Bday%5D=01&cHash=c46fb0083b77546d3a636729661c71e8
Zum Nachdenken hat unsere Mitarbeiterin, Marie-France Liefgen, einige Impressionen bekannter Referenten mitgebracht:
Ihre 4 persönlichen Wünsche wenn sie sehr alt wird :
Roland Kunz:
Die Beschreibung von Palliative Care als „Haute Couture“ von Behandlung und Begleitung:
Ruthmarijke Smeding:
Trauer ist der Preis der Liebe.
Alte Menschen erzählen lassen, wie ihr Leben sich mit zunehmendem Alter anspürt und was ihre Erwartungen sind.
Menschen fragen, was ihnen in einer schweren Zeit am meisten Kraft gegeben hat.
Harald Retschitzegger:
Stellte unzählige Bücher, Texte und Zitate aus der Literatur zum Thema „Schmerz“ vor. und nannte sie „Literarische Früchte auf dem palliativen Weg“. Untergliedert waren seine Ergebnisse in: Schmerz erkennen, Schmerz beschreiben, Schmerz erleiden und Schmerz behandeln. Eine Fundgrube für Menschen die gerne lesen.
Annette Nicola-Imhoff:
Hat darauf verwiesen, dass in Deutschland die GVP – Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase in der Altenhilfe -, als Leistung durch das Hospiz- und Palliativgesetz anerkannt wird. Folgende Leistungen können abgerechnet werden:
-Gespräche zur Information von alten Menschen, damit diese selbstbestimmt über medizinische Maßnahmen und Pflege entscheiden können
-Fallbesprechung
-Vernetzung der Akteure
Ralph Jox:
Weist darauf hin, dass die Schweiz sich seit 2017 auf ein nationales Rahmenkonzept für Advance Care Planning berufen kann und somit sicherstellt, dass wichtige Entscheidungen vorbereitet werden, vom Patienten, seinen Angehörigen, der Pflege und dem Arzt.
https://www.pallnetz.ch/cm_data/Rahmenkonzept_Gesundheitl_Vorausplanung_DE_1.pdf
In seinem Vortrag weist er auf die Wichtigkeit hin, dass es in Zukunft darum geht „Balance zu halten“ zwischen:
-Professionalisierung und Ehrenamt
-Praxis und wissenschaftlicher Fundierung
-Technologie und Menschlichkeit
Die persönlichen Hoffnungen von Ralph Jox:
-dass jeder Mensch gleichen Zugang hat zu optimaler, rechtzeitiger Palliative Care
-dass alte Menschen ebenso wertgeschätzt werden, wie jüngere „leistungsfähige“
-dass wir als Gesellschaft dem Tod nicht mehr ausweichen, sondern ihn fruchtbar werden lassen
-dass wir lernen aus dem Geist der Dankbarkeit zu leben.
Und noch eine interessante Information von Stefan Dinges zu Ethik und Moral. Spontanes Verhalten basiert auf unseren Moralvorstellungen und wird über das limbische System gesteuert mit einer Schnelligkeit von 11 Millionen Bits/Sekunde. Reflektiertes Verhalten geschieht im Denkhirn – hier sprechen wir von Ethik – und liegen bei 50 Bits/Sekunde.
Im Kontext dieses Vortrags, ein abschließendes Zitat von Watzlawick: „Jedes Ding hat drei Seiten:
-eine die ich sehe
-eine die Du siehst
-eine, die wir beide sehen