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Haltlos



Wolltest du wirklich nicht mehr weiter?
Es gab doch noch Möglichkeiten!
Wir hätten sicher was gefunden!
Es ist so leer ohne dich,
sonst warst du doch wenigstens noch da.
Jetzt ist alles so anders,
ich kann es gar nicht richtig begreifen.
Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten,
das geht nicht, nicht wirklich jedenfalls.

Ohne dich fertig zu werden,
das ist erst mal fremd.
Du warst mir ans Herz gewachsen,
warst irgendwie ein Teil von mir, unveräußerbar.
Wir hatten doch noch Leben vor uns, nicht mehr alles,
doch glaub mir, es wäre schon gegangen.
Was hat dich bewogen,
getrieben bis zum letzten Schritt?
Ich wäre so gerne bei dir geblieben.

Dich loslassen für immer,
das geht doch gar nicht,
dafür haben wir, du und ich, viel zu viel erlebt.
Mit dir ist auch ein Teil von mir
mit hinübergegangen auf die andere Seite,
wo du jetzt irgendwo bist.
Es gehe dir gut da drüben,
hoffentlich besser als hier in der letzten Zeit.
Ach Mensch, warum bist du nur schon auf immer gegangen?
War deine Zeit wirklich reif,
war sie wirklich gelebt,
war es schon Zeit für ein Ende?

So ganz genau weiß ich nicht, was ich fühle.
Traurigkeit, Einsamkeit, Wut:
Du hast mich allein gelassen.
Erleichterung, dass es zu Ende ist,
dass der Zustand, in dem du dich befandst,
nicht ewig dauert, nicht andauernd quält.
Ich fühle den Protest in mir,
gegen den Tod, gegen den Lauf der Dinge.
Egal, alles tut weh, findet keine Ruh´,
fühlt sich allein auf der großen Welt,
die ohne dich so anders ist,
wie ich sie nie bedenken konnte.
Was hätt´ ich denn tun soll´n,
um dich noch zu halten?
Es gab kein Halten mehr!

Es sei so, ich kann nichts mehr daran machen,
es wird schon irgendwie weitergehen.

Jochen Jülicher


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