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Schlagartig



Dass du gehen musstest,
so plötzlich,
ohne Warnung, ohne Zeichen –
nicht mal „tschüss“ konnte ich sagen.

Jetzt grüble ich vor mich hin,
ob ich es nicht hätte merken können,
irgendwie erkennen, was geschehen würde:
Deute jeden Blick,
jedes Wort von dir als Fingerzeig,
will nicht verstehen, dass es gar nichts gab,
was mich hätte vorbereiten oder gar deinen Tod
verhindern können.
Schlagartig und endgültig,
ohne Anlauf, ohne Frage.
Mir bleibt nichts übrig,
als dir hinterherzuwinken,
zu hoffen, dass du´s wenigstens noch irgendwie
siehst oder spürst,
wie sehr ich dich vermisse.

Mag sein, dass es so für dich das Beste war,
direkt und schmerzlos,
ohne Leid, ohne Kampf.
Vielleicht hast du es auch so gesehen,
als „leichten“ Tod für später, irgendwann.
Doch ich muss jetzt damit leben,
dass du nicht mehr da bist,
von heute auf morgen, wie weggeweht.
Einfach so.
Ich muss Abschied nehmen,
bevor ich es richtig begreife,
dich ziehen lassen, weil es ist, wie es ist,
und keiner, auch du nicht,
wirklich etwas dafür konnte.

Mach´s gut, für immer, und Dank dir, adieu!
Lass mich mal irgendwie wissen,
wie es dir da drüben ergeht,
auf der anderen Seite.
Immerhin war es gut, dass du da warst.
Von mir aus hättest du gerne
viel länger bleiben können,
vermutlich hättest du´s selber wohl auch gewollt
und mir den Kummer erspart und den Schreck.

Ich werde klarkommen müssen, irgendwie,
werde oft an dich denken, als wärst du noch da –
und dann kaum merklich zusammenzucken,
wenn mir bewusst wird,
dass dies nur ein Wunsch von mir war.
Mach´s gut!

Jochen Jülicher


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